Читать книгу Auf Wiedersehen, Bastard! (Proshchay, ublyudok!) 1 - Die Schlacht in Magnitogorsk онлайн
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Galina würde er niemals vergessen können. Praktisch jede Nacht brach die tiefe, schmerzende Wunde der Erinnerung in ihm auf. Denn sah Sorokin seinen Sohn, dann sah er auch sein Mädchen, Fedor wurde seiner Mutter unübersehbar ähnlich. Die fast schwarzen, strahlenden, wenngleich nutzlosen Kulleraugen, die Grübchen neben dem Kinn, die dunklen, dichten Haare und vor allem die Mundpartie mit den prallen herzförmigen Lippen – all das war Galina. Oft kniete Sorokin am Bett des schlafenden Sohnes, beobachtete ihn lange und heulte plötzlich los. Irgendwann schlich er zum Kühlschrank, nahm eine Flasche Wodka, trank, bis sie leer war, und fiel – egal wo er sich gerade aufhielt – ins Koma.
Sorokin bereute es nicht, die Heimat verlassen zu haben. Nirgends in der Welt hätte man seinem Sohn mehr Aufmerksamkeit und Förderung geboten, außer eben in diesem Land, in dem zweifellos auch nicht alles Gold war, was glänzte. Doch ging man hier auf den blinden Jungen ein, hier entwickelte er sich, als gäbe es seine Blindheit nicht.