Читать книгу Tatort Kuhstall онлайн
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»Sei bloß froh, dass Sandra nicht hier ist«, feixte Sascha. »Die würde dich jetzt wieder zusammenfalten. Der Kuhstall ist eine der großen Attraktionen in der Sächsischen Schweiz, eine riesige Felsenhöhle.«
»Ne, das ist keine Höhle, das ist ein Tor«, korrigierte ihn Tannhauser. Er hob den Kopf des Toten an und gab den Blick frei auf einen blutigen Stein, auf den der Mann mit dem Hinterkopf aufgeschlagen war.
»Wie lange bist du jetzt schon in Dresden?«, fragte der Chef der Spurensicherung.
»Eineinhalb Jahre«, antwortete Leo.
»Und noch nie da oben gewesen? Mannomann, was für ein Banause!« Tannhauser schüttelte den Kopf. Dann ließ er vorsichtig den eingedrückten Schädel sinken und leerte die Taschen des Toten. »Das ist, als ob ich in Garmisch Urlaub machen und nicht auf die Zugspitze fahren würde.« Er holte eine Brieftasche mit dem Ausweis und diversen Karten aus der Brusttasche der Jacke.
»Ich war auch noch nie auf der Zugspitze«, gab Leo zu. Bergwandern war nicht seine Leidenschaft. Lieber joggte er eine Stunde durchs Gelände und setzte sich dann mit einem interessanten Buch aufs Sofa, als den ganzen Tag im Stau Richtung Alpen zu stehen und mit Hunderten im Tross einen Berg hinauf und wieder hinunter zu laufen. Er wusste nicht, ob es ihm unangenehmer sein sollte, dass er den Kuhstall nicht kannte oder dass er noch nicht auf der Zugspitze gewesen war. Verlegen kratze er sich im Nacken. Tannhauser wandte sich wieder dem Opfer zu.