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Während unserer Zeit in Nova Scotia bekommen wir auch einen ersten Eindruck der kanadischen Radiolandschaft, wir empfangen hier im Ferienhaus nämlich nur zwei Sender, die ihren Hörern gerne auch mal mehrere Stunden lang Bingo als Programm bieten, was sehr eintönig werden kann, wenn der Moderator die gezogene Zahl ansagt und dann eine halbe Minute ohne Sprechen verstreichen lässt, in der die Hörer die Gelegenheit haben, ihre Bingokarten auf die entsprechende Zahl zu prüfen und womöglich, im Fall einer vollen Zahlenreihe, beim Sender anzurufen.


Rissers Beach

Wir fahren auch noch mal zurück nach Halifax und möchten dort eigentlich gerne ein bisschen herumbummeln. Aber die Stadt präsentiert sich mal wieder von ihrer regenreichsten Seite, so dass sich unser Ausflug auf den Besuch des Pier-21-Museums beschränkt, was uns jedoch total begeistert. Der Pier 21 am Hafen von Halifax war von 1928 bis 1971 zentrale Anlaufstelle für Einwanderer, die hier mit dem Schiff aus aller Herren Länder ankamen. Quasi das Ellis Island Kanadas. Die Dauerausstellung des Museums verleiht einen umfassenden Eindruck, wie das damals alles ablief, insbesondere durch die vielen persönlichen Berichte von Einwanderern, die in kurzen Videos ihre Sicht auf die Geschehnisse und Erlebnisse am Pier darstellen. Das Ganze wird neben der kurzweiligen Präsentation durch persönliche Erinnerungsstücke abgerundet. Unser Highlight jedoch ist ein sehr stimmungsvoller 20-minütiger Film, der Immigranten porträtiert, die erst in den letzten Jahren nach Kanada kamen. In kurzen Bildern stellen sich die einzelnen Personen vor und beschreiben ihre Reise nach Kanada, das Einleben und den Alltag. Jede Person hat ihre eigene Geschichte und untermalt mit der richtigen Musik hat der Film tatsächlich Gänsehautfaktor. Auch wenn es sich bei uns nur um eine kleine und temporäre „Einwanderung“ handelt, so finden wir uns dennoch teilweise in den einzelnen Personen wieder und können ihre Hoffnungen, Ängste und Freuden teilen. Mir entweicht beim Zuschauen spontan ein Tränchen der Rührung. Der Besuch hinterlässt auf jeden Fall einen bleibenden und vor allem prägenden Eindruck.

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