Читать книгу Schaurige Geschichten aus Berlin. Die dunklen Geheimnisse der Stadt онлайн
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Von allen Bränden in Berlin ist der des Reichstags am 27. Februar 1933 in nachhaltigster Erinnerung geblieben. Ihn und seine Folgen zu beschreiben, bedarf es einer ganzen Bibliothek. Die These von der Alleintäterschaft des Holländers van der Lubbe hat sich noch immer nicht überzeugend gegen die Version der SA-Brandstiftung durchgesetzt. Kapital jedenfalls schlugen die Nationalsozialisten aus dem Brand, der ihnen Anlass zur Verhaftung Tausender Andersdenkender bot. Nur zehn Wochen danach zeigten sie bei einem nächsten Feuer, wes Ungeistes Kind sie waren. Am 10. Mai 1933 brannten auf dem Opernplatz die Bücher jüdischer, kommunistischer und linksbürgerlicher Autoren – ein schauriges Flammenzeichen für das Kommende. Die unterirdische Bibliothek auf dem heutigen Bebelplatz erinnert an die Bücherverbrennung.
Ihre nächste Brand- und Vernichtungsaktion bezeichneten die Nationalsozialisten euphemistisch als »Reichskristallnacht« – ein Pogrom gegen alle jüdischen Kultstätten und Geschäfte, dem beinahe alle Synagogen in der Stadt zum Opfer fielen. 12 000 Juden wurden in die KZ verschleppt; die systematische Vertreibung und Vernichtung begann.