Читать книгу Wer die Lüge kennt. Ein Provinzkrimi aus Berlin онлайн
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Thomas Hartmann lachte ohne jede Spur von Humor. »Ich hätte nicht wenig Lust, der Polizei die Rechnung aufs Auge zu drücken. Aber egal, ich will Gerechtigkeit für diese Frauen.«
Gerechtigkeit … Dieses Wort hatte Glander lange nicht mehr gehört.
Keinen Kilometer Luftlinie entfernt sinnierte Lea vor sich hin. Sie wartete auf Talisker, der sein Geschäft in einem Dickicht neben dem BUGA-Wanderweg verrichtete, der zwischen Lichterfelde Süd und dem brandenburgischen Teltow verlief. Dieser Winter war selbst für Berliner Verhältnisse hart. Die letzten Wochen und Monate waren zwar nicht so bitterkalt wie manch andere Winter gewesen, dafür waren sie von einer klammen Düsternis geprägt, die selbst Lea aufs Gemüt geschlagen war, obwohl sie beileibe nicht zur Depressivität neigte. Es schien Lea, als sei die Sonne Anfang Dezember untergegangen und habe sich seitdem nicht wieder gezeigt. Vor ein paar Tagen waren die Temperaturen dann deutlich gefallen, und Lea war sich sicher, dass es bald schneien würde. Schnee im Februar brauchte wirklich niemand in Berlin. Einmal mehr käme der Winter um Wochen zu spät, das Weihnachtsfest war wie in so vielen vergangenen Jahren verregnet gewesen. Es waren wahrlich keine fröhlichen Gedanken, die auf den wunderbaren Tagesauftakt folgten.