Читать книгу Karl -ausgeliefert онлайн
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»Ich helfe Ihnen, Moment.« Marius griff seinem Opfer unter die Arme und half ihm auf die Pritsche zurück. Grothner saß nun vor ihm.
»Sie wissen, was los ist?«, fragte Marius. Karl sah ihn nur mit stahlgrauen Augen an. Ruhig. Ganz in Ruhe schien er ihn zu scannen mit diesen Augen.
»Ich sage Ihnen jetzt die Regeln. Und wenn Sie die schön einhalten, sind Sie bald wieder ein freier Mann und unsere Wege trennen sich.« Marius Kleinhans fühlte, dass er der Situation kaum gewachsen war. Er hatte damit gerechnet, dass Karl weinen, ihn anflehen, ihn anschreien würde. Doch der saß nur da und sah ihn fast amüsiert an. Marius spürte, dass der Mann vor ihm nicht die geringste Angst hatte. Das war so nicht vorgesehen.
»Das läuft so: Sie bleiben ruhig und brav. Ich gebe Ihnen zu Essen und zu Trinken. Ich erpresse Geld für Ihre Freilassung, und sobald ich das habe, lasse ich Sie laufen. Machen Sie Ärger oder Stress, wird der Service hier schlechter. Ich werde Sie von den Fesseln befreien, Sie dürfen sich hier im Raum frei bewegen. Da hinten steht ein Eimer, da können Sie sich erleichtern. Es gibt eine Plastikschüssel mit Waschwasser und einen Lappen. Ein Handtuch gibt es auch. Ich habe Sie angekettet, Sie können also nicht zur Tür, so lang ist die Kette nicht. Wenn ich Informationen brauche, sind Sie kooperativ. Sind Sie das nicht, wird der Service auch schlechter, alles klar soweit?« Marius hatte sich vorgenommen, mit fester, dominanter und selbstbewusster Stimme zu sprechen. Ihm selbst kam es vor, als läge etwas Weinerliches, Schwaches und Zittriges in seinen Worten. Grothner hatte während seiner Rede nur kurz die rechte Augenbraue gehoben und war ansonsten regungslos geblieben.