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Das Familiengrab lag ganz oben, direkt vor dem vermorschten Bretterzaun, der sich zwischen Totenacker und Weinreben schob. Seine Frau nahm ein Grablicht aus ihrer Handtasche, entzündete den Docht mit ihrem Feuerzeug und stellte es in die Laterne.

Die in schwarzen Marmor gravierten Namen glitzerten golden. Vor ziemlich genau einem Jahr noch hatte er damit rechnen müssen, die kommenden Allerheiligen hier in Gesellschaft seiner verstorbenen Verwandten zu verbringen. Er wandte sich schaudernd ab. Seine Frau verschränkte die Finger ineinander und hielt den Kopf gesenkt. Betete sie?

Er ging die paar Schritte zum Hauptweg zurück, ließ, um auf andere Gedanken zu kommen, den fantastischen Ausblick auf sich wirken. Wie eine Kuppel wölbte sich das klare Herbstlicht über der Stadt. Im Vordergrund das zarte Gelb des Kirchturms und die hellroten Ziegeldächer der umliegenden Häuser, weiter hinten am Horizont schlängelte sich der Marchfeldkanal durch enges Grün. Neben der UNO-City stach der Donauturm in den Himmel, die Hochhäuser auf der Platte im Süden wirkten in der Weite des Beckens verloren. Schade, dass er den Fotoapparat zu Hause gelassen hatte.

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