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»Ich sag’s gleich«, sagte sie mit nun überraschend leiser Stimme, »die Schülerwettbewerbe schöner Vorlesen habe ich immer verloren.« Sie lachte anfreundelnd.
»Lauter!«, rief der Weißhaarige von hinten.
Setz dich doch nach vorn!, dachte ich und langweilte mich jetzt schon.
Lolas Problem war weniger ein Mangel an Stimme – sie setzte sie nur aus irgendeinem Grund nicht ein – oder ihre Lese-Rechtschreib-Schwäche, sondern der verfickte Text selbst, der sich im Mund einer Siebzehnjährigen querstellte. »Arkan und Bettie bürsteln im Elternbett. Petra krallt mir die Hose samt Slip vom Hintern. Ein Single-Jersey-Ärmel mischte sich drunter, eine Socke. Kinderzimmersex. Sie stopft mir einen Ärmel in die Möse! Arki platzt rein. Stör jetzt nicht, hau ab, kreischt sie. Knallt ihm ein Brett vor die Eier.«
Richard wechselte unbehaglich den Beinüberschlag. Er gehörte zu den Männern, die von jungen Frauen erwarteten, dass sie nett aussahen und öffentlich vom Weltfrieden sprachen. Dasselbe erwartete er natürlich nicht privat und auch nicht in Büchern. Da durfte sie gern auch mal ein geiles Luder sein. Allerdings sprach man nicht darüber. Es musste ihn irritieren, dass eine Gymnasiastin aus gutem Haus Worte im Mund herumdrehte, die direkt auf seinen Affen zielten.