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Julie konnte ihn genau betrachten. Das weiche dunkelbraune Federkleid und die klaren, aufmerksamen, stechenden, ja beinahe orangefarbenen Augen, denen vermutlich nichts entgehen konnte, schimmerten glänzend in den momentan vereinzelten, aber intensiven Strahlen der Morgensonne. Sein steingrauer Schnabel war mächtig und spitz nach unten gebogen. Julie getraute nicht, sich zu bewegen, denn sie wollte diesen wunderschönen Vogel so lange wie möglich aus nächster Nähe bewundern. Als der Adler sich mit seiner Brust in ihre Richtung drehte, neigte er seinen Kopf etwas zur Seite. Sein zum Fluss gerichtetes Auge blitzte auf und Julie bildete sich ein, das Spiegelbild der Landschaft darin erkennen zu können. Es machte den Anschein, als betrachte nun der Adler Julie genauer und nicht umgekehrt. Für einen kurzen Moment schauten sie sich direkt in die Augen und es schien, als fließe eine außergewöhnliche Art Energie zwischen ihnen beiden.

Nachdem sich das unsichtbare Band wieder vorsichtig gelöst hatte, senkte und hob der Steinadler sein Haupt, bevor er sich unter einem zischenden Aufschrei wieder abwendete und sich von seinen mächtigen Schwingen in die Luft tragen ließ. Julie stand wie angewurzelt, nicht nur gefesselt von diesem beeindruckenden Moment, sondern auch spürend, dass sie etwas tief in ihrem Inneren soeben berührt hatte. Obwohl es ein ihr vertrautes Gefühl war, wusste sie immer noch nicht, was es ihr mitteilen wollte. Allerdings hatte sie gelernt, es zu akzeptieren und auch zu genießen und sich nicht allzu sehr damit zu beschäftigen, denn die Antwort, die sie erhielt, lag lediglich in ihrer Vermutung.

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