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Der Gärtner sog die duftende, belebende Morgenluft tief in seine Lungen und dachte wieder einmal daran, was für einen schönen Beruf er doch hatte. Den ganzen Tag an der frischen Luft zu sein, sich um die Blumen, Sträucher und Bäume zu kümmern, sie zu stutzen oder auszudünnen, je nachdem was erforderlich war, erfüllte ihn mit tiefster Zufriedenheit. Nie könnte er in einem dieser grässlichen Büros arbeiten, eingesperrt wie ein Gefangener. Das war nichts für ihn.

Er freute sich auf seine heutige Aufgabe: Er hatte die Rasenflächen rund um das Barockpalais zu mähen. Mit dem Streifen in Richtung Palaisteich wollte er beginnen.

Langsam näherte er sich der Teichanlage, dort, wo sich die Hauptallee in zwei Wege gabelte, die den Teich rechts und links einrahmten. Für einen kurzen Moment spiegelte sich die aufgehende Sonne feuerrot in den Fenstern des ehemaligen Lustschlösschens und erweckte es so mit einem Mal zum Leben.

Fasziniert betrachtete der Mann auf dem Rasenmäher dieses Schauspiel, das er schon oft beobachtet hatte und das ihm jedes Mal die Illusion schenkte, ein rauschendes Fest würde im Palais gefeiert, mit Hunderten Kerzen, die das Innere des Prachtbaus erstrahlen ließen. So plötzlich, wie die unzähligen Fenster aufgeflammt waren, erloschen sie jedoch auch wieder, als sich eine einzelne Wolke vor die Sonne schob. Ein Schwanenpaar zog langsam und elegant seine Runden durch das glatte Wasser, das heute wie ein kristallener Spiegel vor Bernd Tessendorf lag.

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