Читать книгу Kopflos in Dresden онлайн
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Kurz darauf saßen sie in ihrem Dienstwagen und bogen auf die zweispurige Allee ein. Eine Ampel und wenige Minuten später hielten sie vor dem östlichen Eingang zum Großen Garten. Normalerweise wurde er von mehreren halbhohen Pfosten versperrt, die nun aber entfernt worden waren. Stattdessen blockierten zwei Polizeiwagen die Zufahrt. Die diensthabenden Polizisten tippten mit dem Zeigefinger an den Schirm ihrer Mützen und winkten Hauptkommissarin Maria Wagenried und Kommissar Nihat Celan durch, nachdem sie sie erkannt hatten.
Schon von Weitem waren der Krankenwagen und das Aufgebot an Streifenwagen mit ihren flackernden Blaulichtern zu sehen. Die unbefestigten Enden der rot-weißen Absperrbänder hingen an diesem windstillen Morgen schlaff herunter. Bereits jetzt konnte man spüren, welch drückende Hitze die Stadt in wenigen Stunden wieder lähmen würde.
Maria und Nihat stiegen aus. Die Blicke der Kollegen kannte sie schon. Es machte ihr nichts mehr aus, dass diese offensichtlich über ihr Verhältnis mit ihrem vierzehn Jahre jüngeren Mitarbeiter im Bilde waren. Lange Zeit waren sie ausgesprochen vorsichtig gewesen, hatten peinlichst genau darauf geachtet, sich nicht durch eindeutige Gesten oder Blicke zu verraten, und niemals, niemals morgens um halb sieben gemeinsam an einem Tatort aufzukreuzen – so wie heute. Da sie am Anfang ihrer Beziehung nicht gewusst hatte, wie lange diese dauern würde, wollte sie nicht, dass jeder davon erfuhr. Doch nach fast einem Jahr war es sowohl ihr als auch Nihat gleichgültig, was die Kollegen dachten. Sollten sie sich doch die Mäuler zerreißen!