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Sehr geehrter Herr Oberst-Lieutenant von Gontard,

ich habe einen wichtigen Auftrag in einer delikaten Angelegenheit. Sie scheinen mir die einzig passende Person für diese Causa zu sein. Bitte sorgen Sie dafür, dass Sie am Wochenende abkömmlich sind! Alles Weitere erkläre ich Ihnen am Nachmittag. Finden Sie sich zu diesem Behufe bitte gegen vier Uhr in meinem Bureau ein. Hochachtungsvoll

Generalmajor von Schnöden

Das klang freundlich, ließ aber kaum Widerrede zu. Gontard hatte nicht die geringste Vorstellung, was der Schulleiter der Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule von ihm wollte. Er drehte das Blatt herum. Auf der Rückseite stand selbstverständlich auch keine Erklärung. Gontard richtete sich auf und sagte: »Herr Sergeant, informieren Sie Herrn Generalmajor von Schnöden, dass ich zum gewünschten Zeitpunkt bei ihm sein werde! Und jetzt dürfen Sie wegtreten.«

Zwei

13. Januar, 12 Uhr mittags

Ferdinand von Gontard lief den Flur der Kommandantur des Grenadierregiments König Friedrich Wilhelm II. Nr. 10, genannt 1. Schlesisches, hinunter. Der Gang flößte ihm Respekt ein. Oft kam er als kleiner Lieutenant nicht in diesen Teil der Kasernenanlage, und wenn es jemanden aus dem Fußvolk hierher verschlug, dann drohte nicht selten Ärger.

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