Главная » Tragödie im Courierzug. Von Gontards achter Fall. Criminalroman (Es geschah in Preußen 1854) читать онлайн | страница 12

Читать книгу Tragödie im Courierzug. Von Gontards achter Fall. Criminalroman (Es geschah in Preußen 1854) онлайн

12 страница из 55

Colder meldete sich, kaum dass Gontard eine längere Atempause eingelegt hatte, und fragte: »Werden wir in diesen Krieg eingreifen, Herr Oberst-Lieutenant?«

Da stellte der junge Mann vielleicht eine Frage! Gontard kramte in seinen Papieren auf dem Pult, in denen selbstverständlich keine Antwort stand. Aber es verschaffte ihm Zeit. »Ich denke, auch unsere Diplomaten werden die Verhandlungen genau verfolgen und alle Seiten unter strikter Beobachtung halten.« Gontard sah auf. Ein paar Studenten folgten seinen Ausführungen, die meisten aber räkelten sich in ihren Bänken. Ausgerechnet Ahlewitz blies seine Backen auf wie ein Frosch. Bald hatte der Kerl das ostpreußische Tierreich durch. Laut fragte Gontard: »Sie möchten etwas zum Thema beitragen, Lieutenant von Ahlewitz?«

Erneut schoss der Dicke in der letzten Reihe hoch. »Mein Vater sagt, dass es sich für eine Großmacht wie unser glorreiches Königreich nicht geziemt zu kuschen.«

Gontard wusste von den konservativen Kräften im Militär, die Preußen gern an Russlands Seite im Krieg gesehen hätten. Vorerst sah es aber nicht danach aus, als könnten diese Männer beim König viel ausrichten. »Seine Majestät hat die Neutralität unseres Landes allseits zugesichert. Bitte erarbeiten Sie bis zur nächsten Woche einen Vortrag, in dem Sie denkbare Ereignisse darlegen, die Seine Majestät von diesem Standpunkt abbringen könnten! Sie haben zu Beginn der nächsten Stunde zehn Minuten Zeit für Ihre Darlegungen, Lieutenant von Ahlewitz.«

Правообладателям