Читать книгу Tragödie im Courierzug. Von Gontards achter Fall. Criminalroman (Es geschah in Preußen 1854) онлайн
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»Ich danke Ihnen, Sie können wegtreten, Herr Sergeant«, sagte Gontard, als er das Papier in der Hand hielt.
Der Kleine erstarrte, sagte aber kein Wort.
Gontard sah den Mann scharf an. »Ist noch etwas?«
»Verzeihen Sie untertänigst, Herr Oberst-Lieutenant! Herr Generalmajor von Schnöden befahl mir, auf Ihre Bestätigung zu warten.«
Gontard lehnte sich auf dem Stuhl zurück. »Was soll ich denn bestätigen? Etwa, dass ich dieses Papier erhalten habe?«
»Ich bitte erneut um Verzeihung. Das weiß ich nicht.« Der Kleine begann zu zittern wie Espenlaub. »Herr Generalmajor von Schnöden trug mir auf, Ihnen dieses Schreiben zu überbringen, und hieß mich, unbedingt zu warten, bis Sie eine Bestätigung geäußert haben. So lautete der Befehl, Herr Oberst-Lieutenant.« Die letzten Worte hatte der Sergeant beinahe gehaucht. Groteskerweise schien der kleine Mann lauter auszuatmen, je leiser er sprach. Nach den letzten Worten blieb Gontard kein Zweifel mehr: Der Sergeant war besoffen, voll wie eine frisch geladene Muskete. Er gab ein Bild des Jammers ab. Wurde der Kerl immer kleiner? Gontard beschloss, den Unteroffizier nicht weiter zu quälen, und entfaltete das Papier.