Читать книгу Die heimliche Geliebte. Ein Wilhelm-Busch-Krimi онлайн
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Weil sie keine Wahl hatte.
Leo hatte sich die Wohnung in einem zweifelhaften Altbau in der Südstadt von Hannover nicht ausgesucht, sie hatte sie von ihrem |8|Onkel Ludwig geerbt, womit der Sache gleich eine andere Bedeutung zukam als einem leichtfertig unterschriebenen Mietvertrag. Wer außerdem nur noch ein Scheinkonto führt und wegen Mietrückstands kurz vor dem Rausschmiss steht, kann es sich nicht leisten, wählerisch zu sein. Also trat Leo ihr Erbe an, zwar nicht mit Freude, aber doch mit einer gewissen Erleichterung. Ratten auf der Türschwelle waren schließlich vergleichsweise harmlos.
Bei toten Männern sah das Ganze schon anders aus. So einer lag nun an einem Dienstag im November bäuchlings und unerwartet auf Leos Fußmatte. Es war gegen zehn Uhr morgens, und der Rest des Tages sollte nicht besser werden.
Dass es sich um einen Toten handelte, wurde Leo erst mit Verzögerung klar. Sie war spät dran an diesem Morgen und ziemlich nervös, weil ein Vorstellungsgespräch bei einem Gartenbaubetrieb auf sie wartete. Sie brauchte einen Job und war bereit, nahezu alles zu tun: Friedhofswege fegen, Weihnachtsbäume schlagen, Fleisch fressende Pflanzen züchten, egal was, Hauptsache Arbeit und Hauptsache bald.