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So feierte ich meinen Abschied. Die Barbaren, deren heiliger Hain nicht weit von hier lag, hatten sich dort versammelt und würden am Abend ihre Opfer bringen. Ich wollte ihnen ein großzügiges Geschenk schicken, eine Herde bester Rinder. Doch zuvor musste ich ein letztes Mal Gericht halten, die Fürsten hatten mich darum gebeten. Während ich auf meinem Stuhl saß und den Klageführungen zuhörte, packten meine Männer ihre Sachen. In der Ferne ertönten Hörner. Die Barbaren ziehen zu ihrem Opferplatz, dachte ich. Ich Tor! Die Barbaren vor meinem Richterstuhl wurden unruhig, blickten sich um, griffen an ihre Gürtel. Dann tönten die Hörner näher. Ich sprang auf. »Schließt die Tore!«, brüllte ich. Zu spät. Die Germanen zogen Äxte unter den Kitteln hervor, erschlugen die umstehenden Legionäre. Ihre Stammesgenossen strömten in das Lager, immer mehr wurden es, schwangen Schwerter, Messer, Speere. Meine Männer wurden völlig überrumpelt. Keiner war zum Kampf gerüstet, alle rannten durcheinander, die Centurionen brüllten Befehle, die Tribunen andere, die Verletzten schrien vor Schmerz und Wut. Die Sterbenden stöhnten. Ich versuchte, Ordnung in das Chaos zu bringen, umsonst, nach meinen Offizieren brüllend, rettete ich mich in die Principia, mein Hauptquartier. Privatus rannte herbei, brachte meine Rüstung, mein Schwert und die Nachricht, dass die Männer, die in den anderen Lagern, den wachsenden Städten, den Kastellen lagen, auch angegriffen würden. Es war eine groß angelegte Aktion, eine Revolte, in der Tat. Ich Tor, zu sehr war ich mit meinen eigenen Plänen beschäftigt gewesen, um die Gefahr zu erkennen! Ich rief nach Numonius Vala, dem Reiterkommandant, er kam, Panik in den Augen. »Nimm ein paar Männer, reite um dein Leben, um unseres, und hole Asprenas zurück. Er ist unsere letzte Hoffnung.« Er nickte, sammelte seine Leute, preschte aus dem Lager. Er kam nicht weit. Ich hörte, wie die Barbaren vor Freude aufbrüllten, als sie die Botschaft erhielten, dass Numonius mit seinen Männern aufgerieben worden war. Immer mehr Feinde strömten in das Lager, dessen Palisaden inzwischen teilweise niedergerissen waren, und obwohl sich unsere Männer inzwischen einigermaßen formiert hatten, der Primus Pilus der XVIIII, meiner XVIIII, einen Ausfall befahl, liefen noch immer zu viele in den engen Lagergassen durcheinander. Ach, hier, im Lager, war die große Zahl meiner Männer, sonst ein Garant für den Sieg, das entscheidende Hindernis. Tausende, gegen die der Feind in der offenen Feldschlacht keine Chance gehabt hätte. So machten grinsende Germanen sie nieder, hieben ihnen die Köpfe ab, schwenkten sie in der Luft. Rauch stieg aus dem Hospital auf, Flammen leckten an den Unterkünften, Pferde wieherten und preschten davon. Ich stieg auf einen der Wachtürme, um uns herum nichts als halbnackte Wilde, die unsere Männer töteten, die Offiziere niederschlugen und mit sich schleiften, in Richtung ihres heiligen Haines. Und dort, dort war der Blonde! Arminius, der Verräter! Hoch auf seinem Pferd, schwenkte er sein Schwert, gab Befehle, lachte. Dann sah er mich. Er ritt herüber, als befänden wir uns im Frieden. In seinen blauen Augen funkelte Triumph. »Dies, Quinctilius Varus, ist der Befehl des Princeps Augustus, vernichte den Statthalter, so schrieb er mir, denn er gehört zu den Verschwörern! Nun denn, ich gehorche eurem Diktator. Und mehr als das, er wird keine Freude haben an deinem Tod, denn er mag zwar seine Herrschaft retten, doch nicht diese Provinz. Sie ist mein! Mein Land, meine Leute. Ich will keine Stammesgenossen, die auf Fußbodenheizungen hocken und süßen Wein saufen.«

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