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Mit diesen Worten lotste er seine Besucherin auch schon zum ersten Stall. In den Buchten war es stockdunkel. Das |45|änderte sich erst, als er den Lichtschalter betätigte. Geblendet von dem ockerfarbenen Licht grunzten die Schweine in ihren engen Buchten auf und starrten die Besucher an.
»Ist es immer so finster hier?«, fragte Jelena beklommen.
»Ja, meistens. Is doch klar: Je dunkler, desto weniger bewegen sich die Viecher. Und je weniger die sich bewegen, desto schneller werden sie fett, das ist wie bei den Menschen. Paar Stunden am Tag schaltet sich das Licht natürlich an, denn zum Fressen brauchen die Tiere natürlich Licht. Sonst gehen die nicht ran an das Futter, und wenn sie nicht fressen, dann werden sie nicht fett. Nach spätestens sechs Monaten müssen die schlachtreif sein, sonst zahl ich drauf.«
»Die armen Schweine.«
»Na ja, klingt vielleicht brutal, aber ich muss natürlich auch leben. Schweinehaltung ist heute ein knapp kalkuliertes Geschäft. Da bewegt man sich immer haarscharf über der Verlustzone und manchmal auch darunter. Du weißt doch selbst, wie wenig ein Kilo Koteletts heute kostet und dass die Supermärkte sich mit ihren Scheiß-Sonderangeboten gegenseitig unterbieten. Ich sag immer: Wer nicht mehr als fünf Euro für ein Kilo Schnitzel bezahlen will, der hat auch kein Recht, sich als Tierschützer aufzuspielen.«