Читать книгу Der kalte Engel. Roman. Doku-Krimi aus dem Berlin der Nachkriegszeit онлайн
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Wo steckten Jörg und Robert? Wahrscheinlich waren sie zum Güterbahnhof gelaufen, um zu sehen, ob zwischen den Gleisen heruntergefallene Presskohlen lagen. Oder man sprang auf die Loren und schmiss sie runter. Die Eltern freuten sich darüber mehr als über eine Eins im Rechnen, die man nach Hause brachte.
Es war undufte von den beiden Freunden, dass sie nicht auf ihn gewartet hatten. Manne lief durch die Straßen, sie zu suchen. Schade, dass es keine Trümmerbahnen mehr gab. Mit Feldbahnloren konnte man so herrlich D-Zug spielen. Seine Mutter hatte lange Zeit als Trümmerfrau gearbeitet. Alle verfügbaren Arbeitskräfte waren eingesetzt worden, um die Schuttmassen zu beseitigen. Zuerst waren die Straßen freigeräumt worden, damit die Versorgungsfahrzeuge passieren und die Straßenbahnen wieder fahren konnten. Dann mussten alle Ruinen eingerissen werden, die jederzeit einstürzen konnten. Das war immer unheimlich spannend. Wenn die Männer von der Abbruchfirma oben ein dickes Seil um einen stehen gebliebenen Schornstein gelegt hatten und dann unten daran zogen: »Hauruck! Hauruck!« Und die Staubwolke, wenn das Ding endlich umgefallen war!