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»So habe ich das nicht gemeint, verzeihen Sie mir bitte. Ich werde hier von einem Fall zum nächsten geschickt und komme nicht einmal dazu, in Ruhe eine Tasse Kaffee zu trinken. Sie glauben nicht, was da draußen auf den Straßen los ist um diese Zeit.«

Sie nahm einen hastigen Schluck aus ihrer Kaffeetasse und blickte Dagmar erwartungsvoll an.

»Wenn Sie einverstanden sind, beginnen wir unser Gespräch noch einmal ganz von vorne.«

Frau Radok ließ zwei weitere Tassen Kaffee in den Konferenzraum bringen und widmete sich nun mit ihrer ganzen Aufmerksamkeit Dagmars Problem. Die beiden Frauen sprachen so mehr als eine Stunde miteinander und Frau Radok machte sich eifrig Notizen. Sogar ihr ständig piependes Mobiltelefon schaltete sie für die Dauer der Unterhaltung stumm. Anschließend schlug sie vor, dass sie gemeinsam erste Nachforschungen unternehmen sollten, da die Polizei mit Sicherheit bei der mehr als dürftigen Informationslage keine große Hilfe sein würde.

Als Dagmar in ihrem Zimmer nach einem Foto ihres Mannes suchte, stellte sie fest, dass dessen Pass nicht aufzufinden war. Zunächst schenkte sie diesem Umstand keine weitere Beachtung, doch die Frage, wann und warum Heinz das Dokument mitgenommen hatte, beschäftigte sie hintergründig. Die beiden Damen suchten die Hotelbar auf, um das Personal zu befragen. Hier oben herrschte Einschichtbetrieb und so hatten sie Glück, gleich mehr als die Hälfte der Bediensteten anzutreffen, die am vorherigen Abend dort gearbeitet hatten. Frau Radok unterhielt sich mit dem Chef der Bar auf Thailändisch und Englisch. Zwischendurch gab sie Dagmar kurze Zusammenfassungen davon in deutscher Sprache. Der Barkeeper konnte sich noch sehr gut an Heinz erinnern und auch daran, dass er die Bar zusammen mit einem fremden Mann verlassen hatte. Sogar die genaue Uhrzeit, nämlich ein Uhr zweiundvierzig, konnte sich anhand des elektronischen Kassenbeleges ermitteln lassen. Wohin die beiden jedoch gegangen waren, wusste niemand der Bediensteten zu sagen. Auch eine brauchbare Beschreibung des anderen Gastes war nicht aus ihnen herauszubekommen. Der Mann musste ungefähr die gleiche Statur, ein vergleichbares Aussehen und Alter wie Heinz gehabt haben. Dies alles ergab ein ähnliches Bild, als wenn ein Europäer einen Asiaten in der Art beschreiben würde, dass dieser eine gelbliche Hautfarbe, schwarze Haare und Schlitzaugen hätte. Für jegliche Nachforschungen war das unbrauchbar. Frau Radok fragte den Barmann, ob er irgendeine Idee hätte, wo zwei Männer, die noch relativ wenig Alkohol zu sich genommen hatten, um diese späte Zeit hingegangen sein könnten, woraufhin die Hotelangestellten verlegen zu grinsen anfingen. Auf Frau Radoks weiteres Drängen hin erwähnte der Barchef, dass einige Gäste gelegentlich in ein Barviertel gingen, das sich in einer Seitenstraße der Sukkhumvit Road befände. Dieses Viertel hieß Nana Plaza. Dort würden aber überwiegend Touristen verkehren, die nicht der feineren Gesellschaft angehörten, und das Personal würde keinesfalls die guten thailändischen Umgangsformen beherrschen. Frau Radok verstand diesen Fingerzeig und sie suchte nach Worten, wie sie ihrem Schützling schonend beibringen konnte, welche Vermutung der Thailänder da eben geäußert hatte.

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