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Sie diktierte noch die Telefonnummer der Botschaft und wies darauf hin, dass diese nur in der Zeit von acht Uhr dreißig bis elf Uhr dreißig geöffnet wäre. Das war für Dagmar natürlich nicht mehr zu schaffen, zumindest nicht an diesem Tag. Trotzdem rief sie dort an und schilderte ihr Problem. Nachdem sie mehrmals weitergeleitet worden war, sprach sie mit einem Botschaftsattaché, der sehr verständnisvoll und bemüht war. Er bat Dagmar, umgehend in die South Sathorn Road zu kommen, er würde sich heute noch um ihr Anliegen kümmern. Dagmar stieg in ein Taxi und knapp eine Stunde später saß sie in einem großen, hallenartigen Warteraum. Außer einer jungen Thailänderin, die damit beschäftigt war, die Sitzmöbel mit einem feuchten Lappen abzuwischen, war sie die einzige anwesende Person. Dagmar saß regungslos auf ihrem kunstlederbezogenen Sessel und beobachtete die Frau bei ihrer Arbeit. Diese wischte mit einer unvorstellbaren Langsamkeit Möbelstück für Möbelstück mit dem grauen, halb zerfetzten Lappen ab, ohne das Tuch ein einziges Mal in den bereitstehenden Wassereimer zu tauchen. Genauso wischte sie die Lampen, die an den Wänden angebracht waren, ab, dann das Fensterbrett, indem sie den Lappen großzügig um die darauf stehenden Blumentöpfe herumführte. Wenn sie mich jetzt auch gleich noch abfeudelt, dann haue ich ihr eine runter, dachte Dagmar. Doch die Putzfrau übersprang sowohl Dagmar als auch den Stuhl, auf dem sie saß, mit einem zuckersüßen Lächeln, das sie der Deutschen schenkte. Als Dagmar schließlich von einem Botschaftsmitarbeiter abgeholt wurde, hatte die Thailänderin gerade damit begonnen, den gefliesten Fußboden in aller Seelenruhe, und natürlich mit dem gleichen Lappen, zu wischen.

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