Читать книгу Schwarze Krähen - Boten des Todes онлайн
68 страница из 192
Nach dieser Diagnose konnte sie den ganzen Tag nichts mehr mit ihm anfangen. Er gab nur noch einsilbige Antworten. Selbst ein einfaches Gespräch kam nicht mehr in Gang.
Wegen der bevorstehenden Chemotherapie konnte er die ganze Nacht kein Auge zumachen.
Am nächsten Morgen das gleiche Dilemma. Auch das liebevoll hergerichtete Frühstück rührte er nicht an.
Christin setzte sich auf die Bettkante und nahm seine großen, schlanken Hände in die ihren. „Kommen Sie, Mr. Stonewall, lassen Sie uns ein Gebet sprechen“, versuchte sie ihn zu ermuntern.
Doch da kam sie bei Brandon gerade an die falsche Adresse. Ruckartig entzog er ihr seine Hände.
„Beten! Beten! Etwas anderes könnt ihr Ordensschwestern ja nicht! Ihr meint, alle Krankheiten lassen sich heilen und alle Probleme mit einem Gebet regeln! Ein kleines, kurzes Gebet und alles wird wieder gut, ja? Mich hat Gott schon lange verlassen, deshalb glaube und bete ich auch nicht mehr!“, brach es aus ihm heraus.
Christin zog sich leicht irritiert zurück. Mit diesem Ausbruch hatte sie nicht gerechnet. Aber er war jetzt leicht verwundbar durch die erneuten Schmerzen und die Chemotherapie, die ihn erwartete. Deshalb verzieh sie es ihm. Sie betete im Stillen für sich und trotzdem auch für ihn.