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»So viel würden es bei mir nicht werden«, sagte Rana.

Benno Frühbeis lächelte. »Du wirst ja auch nicht bei einem Duell enden, sondern im Bett einer Kurtisane.«

»Weiß man’s?« Rana zeigte auf Friedrich Silberstein, der gerade an der Seite seines Sohnes vorüberkam. »Dieser Hundsfott übt bestimmt schon jeden Tag.«

»Nun mal’s nicht an die Wand.«

»Warum nicht, es gäbe ein schönes Gemälde.«

Kapitel 5

IM JAHRE 1857 zeigte der Grundriss von Berlin mit nächster Umgebung – Entworfen und gezeichnet von Leopold Kraatz einen farbenfrohen Flickenteppich, der die Form einer Schildkröte hatte. Das Hinterteil bildete das orange schraffierte Stralauer Viertel, mit dem Stralauer Thor und der Oberbaumbrücke als Schwanz. Rücken und Oberteil setzten sich, von Ost nach West gesehen, aus der im Lavendelton schraffierten Königs- und dem mit schrägen hellblauen Linien durchzogenen Spandauer Viertel zusammen. Dahinter kam, sozusagen als Aufwölbung des Panzers, die weinrote Friedrich-Wilhelmstadt mit der Charité und dem erfolgreichen Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater. Aus dem Panzer ragte, westwärts gerichtet, ein großer Kopf heraus: der Thiergarten. Der Leib des Tieres bestand aus der blassgelben Dorotheenstadt mit dem Brandenburger Thor, dem Pariser Platz und der Straße Unter den Linden, aus Alt-Cölln, in dunklem Lila gehalten und recht eigentlich die Spreeinsel mit dem Schloss im Herzen, dann dem grünlich schraffierten Berlin mit der Königstraße und dem Rathaus, einem in Nord-Süd-Richtung verlaufenden braunen Keil zwischen dem Werderschen und dem Spittelmarkt sowie dem Hausvogteiplatz, dem schmalen gelben Streifen mit dem Friedrichswerder links und rechts der Wallstraße, der dunkelblauen Friedrichstadt zwischen Behrenstraße und Belle-Alliance-Platz sowie der größten aller Flächen, der rot schraffierten Louisenstadt südlich der Spree. Die Beine des Tieres waren die Ausfallstraßen nach Schöneberg, zum Kreuzberg, in die Hasenheide und nach Rixdorf.

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