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In Begleitung von Hirsch war Katharina Rosentreter gekommen. Sie sah sich weiterhin als heimliche Verlobte von Aaron, obwohl die Dinge formal nicht vorangekommen waren, seit sie ihren Vater zum letzten Mal gesehen hatte. Sarah Silberstein hatte ihr zugesagt, ihren Sohn davon zu überzeugen, dass die Ehe mit Katharina das Beste für ihn sei. »Jetzt, da wir sie als Vollwaise sehen müssen, gebieten es Mitgefühl und Anstand.«

Als nächster Gast wurde Sigismund Stern begrüßt, der zusammen mit Aaron Bernstein die »Genossenschaft für Reform im Judenthume« gegründet hatte, die spätere Jüdische Reform Gemeinde. Man orientierte sich im Gottesdienst stark an der protestantischen Liturgie und Praxis. Die meisten Gebete, die Lieder und die Predigt waren deutschsprachig, und aus der Liturgie waren alle Passagen entfernt worden, die eine Rückkehr nach Palästina zum Inhalt hatten. Da die Gebete nicht mehr gesungen wurden, brauchte man keinen Kantor. Kopfbedeckung und Gebetsriemen waren abgeschafft, und Männer und Frauen saßen und beteten gemeinsam. Begonnen hatte man in einem provisorischen Betsaal in der Georgenstraße, 1854 war man in den sogenannten Tempel in der Johannisstraße 16 gezogen.

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