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Den entscheidenden Ausschlag gibt für mich aber der besondere Menschenschlag in meiner Wahlheimat. Ein Menschenschlag, der sich über Jahrhunderte immer wieder mit neuen Situationen, vor allem aber den unterschiedlichsten Kulturen und Glaubensrichtungen arrangieren und sie adaptieren musste. „Meine geliebten” Rheinhessen! Ihre eigene Mundart mit einer Fülle sprachlicher Feinheiten und Absonderlichkeiten, jedoch ohne Einheitsklang, ist Ausdruck ihrer Identität und ihres südländisch anmutenden Lebensgefühls. Man muss sie einfach mögen. Aber wie könnte man sie einem Fremden beschreiben?

Carl Zuckmayer, ging es mir durch den Kopf. Der rheinhessische Literat hatte seine Landsleute nur zu gut gekannt und in seinen Romanen und Schauspielen stets treffend beschrieben. Am trefflichsten in einem engagierten Monolog des Harras in „Des Teufels General”. … Mein Gott, wie lange war das her? 40 Jahre? Länger? Bei einer Aufführung der Schauspielgruppe im Gymnasium hatte man mir die Rolle des General Harras gegeben. Natürlich konnte ich mich nicht annähernd mit Curd Jürgens messen, der eine Paraderolle daraus gemacht hatte, aber ich bekam Szenenapplaus, daran konnte ich mich noch erinnern … und ich bekam sogar den Monolog noch zusammen. Ohne zu Stocken und fehlerfrei deklamierte ich ihn laut auf der Fahrt zu Koman, wohl zur Verwunderung der Dame, die ihren Wagen vor mir steuerte und im Rückspiegel meine dramaturgischen Eskapaden mit einem Kopfschütteln quittierte.

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