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„Na ja, Sie sind immer so souverän und machen nie was falsch!”

Ich musste schmunzeln.

„Verwechseln Sie da nicht Souveränität mit der Gelassenheit des Alters?”

Verdammt, da kokettierte ich doch tatsächlich schon mit meinem Alter. Eigentlich sollte ich mir mit diesen spätpubertären Signalen noch etwas Zeit lassen. Ich sah Beatrice, mit der ich damals noch in ungetrübter Eintracht verheiratet war, vor mir, wie sie mit kraus gezogener Stirn und vorwurfsvoll geschürzten Lippen den Kopf schüttelte. Schnell das Thema wechseln!

„Von wegen, nie etwas falsch machen, Frau Gerbes, Unfehlbarkeit mag vielleicht ein Anspruch einer unserer Kirchen sein, aber nicht der meine. Auch ich mache natürlich Fehler. Vielleicht sollte ich sie Ihnen immer mal wieder beichten, um Ihnen Ihre Verzagtheit zu nehmen? Also, raus mit der Sprache! Wo kann ich helfen?”

„Ja also”, sie schluckte und setzte erneut an, „also, das war vor ein paar Wochen. Ich hatte mich mit einer Kollegin, die ich noch von der Berufsschule her kenne, zum Abendessen beim Griechen in der Hospitalstraße getroffen. Und da kam ihr Chef rein – Herr Simonis. Er setzte sich dazu, gab einen Retsina aus und unterhielt sich mit uns. Er machte einen sehr sympathischen Eindruck. Bevor er dann an einen anderen Tisch ging, wo er schon erwartet wurde, drückte er mir seine Karte in die Hand und sagte, dass er für solche Mitarbeiterinnen wie mich immer einen Platz in seiner Kanzlei hätte. Ich habe den Vorfall bald wieder vergessen, bis er gestern Abend bei mir zu Hause anrief.”

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