Читать книгу Karpfenkrieg. Auge um Auge, Zahn um Zahn онлайн
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Viele Teichwirte sahen das anders. Viele durchblickten das gewiefte Spiel des alten Jupp sofort. War er es doch, der den größten persönlichen Vorteil aus der Zertifizierung zog. Der kleine Karpfenbauer, mit der Figur eines Kugelblitzes, war seinerzeit der ertragsstärkste Erzeuger der Region und ein Verfechter artgerechter Fischzüchtung. Nahezu alle Fischteiche um Krausenbechhofen gehörten ihm, und damit war er immer noch nicht zufrieden. Ständig versuchte er, weitere hinzuzukaufen. Aber, wie das im Leben so ist, er hatte nicht nur Freunde und Bewunderer, er hatte auch viele Feinde.
Heino Wassermann, Vorsitzender des Vereins „Umwelt und Tierisches Leben e. V. Hemhofen-Röttenbach“ und seines Zeichens Siemens-Ingenieur in Erlangen, lebte dagegen in zwei Welten: In der beruflichen Frustwelt und in der Frustwelt des gemeinnützigen Vereins, dessen Vorsitzender er seit einem Jahr war. Das berufliche Ambiente kotzte ihn an, weil er mit seinem Gehalt immer noch nicht im übertariflichen Bereich gelandet war. Mit der Vereinsarbeit, welche er gerne und motiviert übernommen hatte – damals vor zwölf Monaten – war er auch bald unzufrieden, weil der Verein in seinen Bemühungen um eine Verbesserung der Umwelt und des Tierartenschutzes nicht so schnell vorankam, wie er sich das vorstellte.