Читать книгу Karpfenkrieg. Auge um Auge, Zahn um Zahn онлайн
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Erst vor wenigen Minuten war der große schwarze Vogel auf den knorrigen Ast der Schwarz-Erle geflogen, der weit über die Wasseroberfläche des Tiefweihers hinausragte. Der alte Baum, mit seiner tiefrissigen, grauschwarzen Borke, war direkt am nährstoffarmen Ufer des Fischteiches gewachsen und hatte schon viele Karpfengenerationen erlebt, welche sich im Laufe der Jahre in dem trüben, schlammigen Gewässer tummelten.
Der Vogel äugte auf die heranwachsenden Spiegelkarpfen hinab, die dicht unter der Wasseroberfläche im Schein der warmen, sommerlichen Frühabendsonne dahinzogen. Sie interessierten ihn im Moment nicht. Er war bereits satt und zufrieden. In der letzen halben Stunde hatte er sie während seiner Unterwasserjagd schon gewaltig dezimiert. Nun ruhte er sich aus, blinzelte in die tiefstehende Sonne und streckte seine gewaltigen Schwingen zum Trocknen weit von sich, bevor er sich bald wieder auf den Heimflug machen würde. So verharrte er still und ruhig auf seinem Ast und genoss die idyllische Ruhe, die nur vom Gequake der fetten Wasserfrösche unter ihm unterbrochen wurde. Von der ernsthaften Bedrohung, die sein Leben bald beenden würde, hatte der Vogel keine Ahnung.