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Anderntags sind Gernot und Jamina vormittags in die Stadt gefahren, um einige Kleinigkeiten einzukaufen, die Tian sich aus Südamerika gewünscht hatte. Und während Federico und Lisha ihren fast schon obligatorischen Morgenspaziergang unternehmen, habe ich mich, immer noch gähnend, die Treppe hinab gearbeitet, und am Pentagon der kleinen Zier-Palmen im Vorgarten zu schaffen gemacht. Obwohl ich trotz Schmerzen in den Beinen einige gelbe Wedel erfolgreich entfernen kann, breitet sich eine eigenartige Niedergeschlagenheit in mir aus. Jamina geht mir nicht aus dem Sinn. Stolz bin ich auf die tapfere junge Frau, nicht minder als auf ihre Eltern. Sie kämpft in Tianjin, versucht Leben zu retten und wird doch die Welt nicht ein winziges Stück besser machen können. Ihre Kräfte richten sich auf Folgenminimierung, nicht auf Ursachenbeseitigung. Diese helfende, doch – bei Lichte betrachtet – vergebliche Aufopferung sticht mir in die Seele. Vielleicht auf einem anderen Planeten … in einer fernen Zukunft … – die Gedanken verschwimmen. Stopp, Methusalem. Interpretiere nicht Müdigkeit als Resignation, versuche ich, meiner Seelenverfassung zu trotzen.

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