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Die Spur zum Auftraggeber endete für die Ermittler nach weiteren vier Tagen in Moskau bei der Leiche des Kontaktmanns aus dem kriminellen Milieu.
Der Presse konnte ich auch entnehmen, dass Juri Katzenjacob sich zu dem Vorgang nicht äußerte und sein Anwalt bessere Schutzmaßnahmen forderte. Über Kontakte Juris nach Osteuropa wurde nichts bekannt, aber der Gute Tag hatte ein Mädchen ausgegraben, noch Schülerin, wegen der es Juri angeblich nach Böblingen gezogen hatte. Eine gewisse Angela K., hübsch und Nichte des Malermeisters, der Juri angestellt hatte. Der Gute Tag zitierte sie auf der Stuttgarter Lokalseite mit den Worten: »Mich hat’s vor ihm gegruselt«, und kolportierte die Geschichte, dass Juri auf einer Landstraße plötzlich angehalten habe, ausgestiegen und zu einem Fuchs gegangen sei, der überfahren am Straßenrand lag. Mit bloßen Händen habe er dem Fuchs die Eingeweide herausgezogen.
Über Facebook fand ich Angela K. auch gleich und schickte ihr die Nachricht, dass ich mich gern mit ihr unterhalten würde. Sie wollte erst nicht, ließ sich dann aber mit Hilfe einiger Scheine zu einer Verabredung nach Stuttgart locken. Allerdings kam sie nicht. Ging auch nicht ans Handy. Der Unfall, der sie wenige Stunden zuvor das Leben gekostet hatte, war spektakulär genug, dass ihn am Abend die Radionachrichten meldeten. Ein Siebzehnjähriger hatte ohne Fahrbegleiter im Auto vom Vater eines Freundes betrunken die Kontrolle verloren und Angelas Fahrrad auf den Kühler genommen. Sie war zwanzig Meter weit geflogen und auf dem Weg ins Krankenhaus verstorben.