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»Es ist durchaus bedenkenswert, Lisa, was Luther einem Pfarrer antwortete, der von einem Schmätzer im Grab berichtete, der das halbe Dorf mit in den Tod zöge. Luther meinte, nur wer daran glaube, werde dahingerafft. Es ist der Teufel selbst, der uns Menschen mit Gespenstern narrt. Wer um Vergebung der Sünden betet, wird gerettet.«
»Folglich ist Juri Katzenjacob kein Protestant«, stellte ich fest.
Meisner nickte. »Daher auch der Rosenkranz.«
»Bitte?«
»Rosenfelds Hände waren mit einem Rosenkranz gefesselt … oder umschlungen, wie man es nimmt.«
»Ja, wenn man verhindern will, dass einer zum Nachzehrer wird«, mischte sich Richard erneut ein, »muss man ihm den Mund verschließen, die Augen zudrücken und die Hände fesseln. Je Region gibt es dann noch ein paar Besonderheiten. Zum Beispiel …«
»Knoblauch!«, sagte die junge Staatsanwältin, die von der Aufmerksamkeit des Leitenden Oberstaatsanwalts verleitet wurde, ihre eigene Bedeutung zu überschätzen.
»So lesen wir es bei Bram Stoker. Töten kann man sie, indem man ihnen den Kopf abschlägt, sie verbrennt oder ihnen einen Eichenpfahl ins Herz rammt. Aber hier geht es darum, wie man verhindert, dass ein Verstorbener zum Nachzehrer wird. Und diese Maßnahmen wendet man bis heute an. Ist Ihnen das schon mal aufgefallen, junge Kollegin?« Richard kriegte sie alle, vor allem jene, die glaubten, sie könnten mitreden, weil der Stellvertreter des Generalstaatsanwalts sie aus dem Kreis herausgelächelt hatte. »Augen zudrücken, Mund schließen, bei den Katholiken noch der Rosenkranz …«