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»Der Professor ist aber nicht da«, empfing mich eine sehr junge Frau hinter einem Schreibtisch mit raschem Blick zur einzigen Tür, die geschlossen war.

»Ich habe um elf einen Termin.«

»Sie hatten!« Das blonde Sonnenscheinchen an der Tastatur lächelte tückisch. Ihre Figur steckte in einem schwarzen Etuikleid mit aufgeschlitzten Ärmeln, und unterm Tisch scharrten rote Pumps mit mindestens zwölf Zentimeter langen Stielen.

»Übrigens, ich heiße Lisa«, sagte ich.

Sie stellte sich mir nicht vor. Schreibkräfte haben nie Namen. Sie war an mir auch gar nicht interessiert. Dass ich kein Mann mit Doktortitel war, senkte ihren Östrogenspiegel, und als Frau stellte ich für das Figürchen im kleinen Schwarzen keine Konkurrenz dar in meinen verschlissenen Jeans mit Bikerjacke, meinem stattlichen Kampfgewicht und den Kriegsnarben im Gesicht. So was Hässliches wie ich gehörte weggepflegt, kaschiert und ignoriert. Die Finger klapperten schon wieder, die Augen klimperten den Bildschirm an.

»Und wie heißen Sie, mein Sonnenscheinchen?«

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