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Der Tisch wackelte zweimal. »Nein«, sagte Meisner.
Schade!, dachte ich. Oder war es Richard, der das dachte? Er hätte es spöttischer denken müssen als ich.
»Ist Juri Katzenjacob dein Mörder?«, fragte ich, ehe Meisner was anderes fragen konnte.
Der Tisch kippte zweimal. »Nein«, übersetzte nicht Meisner, sondern Roswita Kallweit. »Er ist es nicht.«
»Kennst du das Motiv?«, fragte Meisner. »Weißt du, warum du sterben musstest?«
Der Tisch neigte sich fast zögernd der jungen Staatsanwältin und dem Leitenden Oberstaatsanwalt zu, kippte zurück auf seine Füße und blieb still stehen.
»Ja?« Meisner klang erstaunt.
Jetzt wurde es ernst. Keiner im Kreis hätte noch seine Hände heben und sich vom Tisch lösen können. Nicht einmal Richard, der, wie ich deutlich spürte oder auch nur vermutete oder hoffte, standhaft blieb und nicht eine Sekunde lang glaubte, es spräche irgendetwas anderes zu uns als wir selbst, eine Gruppe, die sich nach den Regeln der Chaostheorie selbst organisierte und dabei die Verantwortung für die Bewegung des Tischs von sich weg delegierte, weshalb jeder Einzelne von uns das eigene Zutun nicht mehr spürte. Deshalb fürchtete Richard sich auch nicht. Noch nicht.