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Durch das Werk von Ernst Haeckel hatte er sich schon hindurchgearbeitet und sich am Schluss notiert:

Verweist auf die Tötung behinderter Kinder im antiken Sparta und bei den Indianern Nordamerikas. Nach Quellen suchen!

Nun war er dabei, sich mit Alexander Tille auseinanderzusetzen. Der hatte von 1866 bis 1912 gelebt und sich als Germanist, Philosoph und Funktionär mehrerer Wirtschaftsverbände hervorgetan. 1895 hatte er Von Darwin bis Nietzsche veröffentlicht, eine Abhandlung zur Entwicklungsethik. Waschinsky las mit höchster Konzentration und machte sich immer wieder Notizen wie die:

Plädiert für eine Fortpflanzungsbegrenzung bei «Schwachen». Man solle sie zudem auf die unterste soziale Stufe sinken lassen, da dort die Lebenserwartung gering sei. Nennt das Sozial-Euthanasie.

Waschinsky fuhr zusammen, denn an der Eingangstür wurde geschlossen. Einbrecher!, schoss es ihm durch den Kopf. Sein Fenster ging nach hinten raus, und deshalb konnte man von der Straße aus nicht sehen, dass bei ihm noch Licht brannte. In den Villen, die von der FU angemietet worden waren, gab es nicht viel zu holen, aber auch Schreibmaschinen, mochten sie noch so alt sein, hatten in diesen Zeiten ihren Wert. Waschinsky überlegte, ob er zum Telefon greifen oder sich hinter seinem Schrank verstecken sollte. Nein, klüger war es sich einzuschließen. Er zitterte, als er den Schlüssel herumgedreht hatte. Einmal, zweimal. Da schrie jemand etwas zu ihm in die erste Etage hinauf: «Ist da oben jemand?»

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