Читать книгу Am Tag, als Walter Ulbricht starb. Roman онлайн
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Rudi dachte nach. «Was schlägst du vor?», fragte er schließlich.
Paul hob die breiten Schultern. «Keine Ahnung. Wäre eben besser, wenn ich selber so ’ne Quasselstrippe hätte.» Zum ersten Mal zuckte so etwas wie ein Lächeln um Rudis verkniffenen Mund. «Davon träumen ganz andere als du», sagte er. «Wäre auch gegen die Konspiration. Wie willst du erklären, dass ausgerechnet du plötzlich ein Telefon kriegst?»
Das klang einleuchtend. «Telefone soll’s jetzt auch über Genex geben», wandte Paul dennoch ein. «Vielleicht wäre das ’ne Möglichkeit als Begründung. Könnte ja irgendwelche Westverwandtschaft spendiert haben … »
Westverwandtschaft zu erwähnen war natürlich dämlich. Sofort meldete sich das Unbehagen wieder, das ihm die Postkarte eingeflößt hatte, die vor ein paar Tagen eingetroffen war. Von seinem alten Obermaat auf dem Zerstörer Albatross. Würde gerne mal zwei, drei Wochen Urlaub bei dir machen, schrieb der. Soll ja jetzt alles ganz einfach gehen … . Der hatte vielleicht Ahnung, da drüben in seinem Kaff irgendwo im Oldenburgischen!