Читать книгу Speck Schnaps Mord. Ein Waldviertel-Krimi онлайн
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So wie die Polizei nicht umhin kam, den Fleischhauer immer und immer wieder zu kontrollieren, so konnte sich dieser sein tägliches Quantum Alkohol nicht abgewöhnen. Tagtäglich, mit Ausnahme des Sonntags, stand er in aller Herrgottsfrühe auf, trank hastig einen Kaffee, aß eine Wurstsemmel dazu und ging in die Fleischbank. Sein einziger Geselle, ebenfalls dem Alkohol zugeneigt, kam um fünf. Im Medikamentenkasten, der vorschriftsmäßig an der Wand hing und in regelmäßigen Abständen vom Arbeitsinspektor auf seine Vollständigkeit hin überprüft wurde, stand eine Flasche mit der Aufschrift „Alkohol 100 %“. Nach Karls Aussage diente dieser zum Desinfizieren von Schnitt- und Stichwunden, die bei der gefahrvollen Tätigkeit des Schlachtens und Zerstückelns passieren konnten. In Wahrheit handelte es sich aber um einen Korn, welcher, in großen Schlucken genossen, laut Karl eine sichere Hand bei der Arbeit gewährleistete. Die ofenwarme Stockwurst, die sich die beiden zur Jause gönnten, spülte man am späten Vormittag mit reichlich Bier hinunter, sodass bereits am frühen Nachmittag der lebensnotwendige Alkoholspiegel der beiden Fleischhauer erreicht war.