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Die Hochstätter Polizei, personalmäßig mit sechs Mann eher dürftig ausgestattet, kannte Karl Adamek und all seine Schleichwege, im Volksmund Alkoholstraßerl genannt, in- und auswendig. Die beiden älteren Herren, die sich dann und wann gewohnheitsmäßig eine Stange Braunschweiger, ein geselchtes Bauchfleisch oder einen Kranz Dürre als Tribut abholten, waren nicht zu fürchten. Die vier Jungspunde jedoch, die noch immer nicht kapiert hatten, dass man die Alteingesessenen zu respektieren hatte, die scheute Adamek wie der Teufel das Weihwasser. Wenn diese am Freitag ihren Dienst versahen, dann griff er zum Mineralwasser.

An jenem verhängnisvollen Freitag in der letzten Juniwoche jedoch, wie eingangs erwähnt, war er sternhagelvoll. Durch einen gütigen Wink des beamteten Schicksals wusste er nämlich, dass seine beiden Freunde Dienst hatten und daher keine Gefahr drohte. Es war bereits weit über Mitternacht, als er auf dem schmalen Güterweg von Aichau nach Hochstätt fuhr. Er fuhr langsam und nicht immer gerade. Stockdunkel war es, eine Neumondnacht, und daher, so wie er es formulieren würde, „finster wie in einem Arschloch“. Dann und wann geriet er in das weiche Gras am linken oder rechten Fahrbahnrand, ohne jedoch stecken zu bleiben. Just in dem Augenblick, als er Gefahr lief, einem Sekundenschlaf zum Opfer zu fallen, nahm er in seinem linken Augenwinkel eine seltsame Erscheinung wahr. Er trat auf die Bremse und rollte noch ein paar Meter weiter. Blieb stehen, stieg aus und ging benommen zehn Meter zurück. In dem kleinen Graben, der entlang des Weges verlief, sah er etwas Großes, Helles liegen, irgendwas, was dort nichts zu suchen hatte. Da es finster war und seine Sinne nur mehr bedingt taugten, stieg er wieder in seinen Pickup, startete ihn erneut und setzte zurück, um in den Graben hineinzuleuchten.

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