Читать книгу Heimkehr. Kappes 19. Fall. Kriminalroman (Es geschah in Berlin 1946) онлайн
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«Fräulein Umbreit?», fragte er, und ihr Herz tat einen weiteren schmerzhaften Sprung, denn das war nicht ihr Heinz, der da vor ihr das spärliche Licht verdunkelte. Das war nicht die vertraute, die ersehnte Stimme. Es handelte sich um einen gänzlich Fremden, dessen Gesicht sie nicht einmal zu erkennen vermochte.
Und sie hatte ihm, gegen alle Gewohnheit, bereitwillig die Tür geöffnet und stand ihm nun hilflos gegenüber. Dass sie Umbreit hieß, war über der Klingel zu lesen, das gehörte zu den Tricks solcher Kerle! Hatte sie nicht gerade erst in der Zeitung etwas über die falschen Grußbesteller, eine Seuche der Nachkriegszeit, gelesen? Die zogen umher, bestellten Grüße vermisster Angehöriger, denen es in Lagern angeblich schlechtging, kassierten Geld oder Lebensmittel oder quartierten sich gar für einige Tage bei den Gutgläubigen ein, um sie dann auszuplündern. Stand so einer vor ihr?
Der Mann redete ruhig und besonnen auf sie ein. Die Stimme klang nicht unangenehm. Und er hatte sie als Fräulein Umbreit angesprochen. Er wusste also, mit wem er es zu tun hatte. Für einen Augenblick fühlte sie sich beruhigt, bevor neues Misstrauen in ihr aufflammte. Wo überall im Haus hatte der bereits geklingelt? Irgendeine gedankenlose oder bösartige Person mochte ihm gesagt haben: «Versuchen Sie es mal bei Fräulein Umbreit. Die wartet schon lange auf ihren Neffen …»