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Henk schenkte ihr noch ein freundliches Nicken und überließ dann den Rettungskräften das Feld. Eine Viertelstunde später war auf der Wache im Stengårdsvej wieder Ruhe eingekehrt, und Henk hatte endlich Gelegenheit, seinen Kaffee vom Linoleum zu wischen. Dann rückte er sein Toupet zurecht und nahm hinter seinem leidlich aufgeräumten Schreibtisch Platz. Henk Mandven war ein leicht übergewichtiger Mann, der ungebremst auf die Vierzig zuging. Dass er noch immer Junggeselle war, hatte er sich nicht ausgesucht. Die Damenwelt übersah ihn schon seit Jahren, daran hatte, ganz entgegen aller Werbeversprechen, auch dieses alberne Toupet nichts ändern können. Doch nun hatte er einmal damit angefangen und war zu stolz, um es einfach abzunehmen und sich und allen Kollegen damit zu gestehen, dass nicht einmal Haare seine private Situation verbessern konnten. Immerhin war er mit seiner Karriere bis vor kurzem noch recht zufrieden gewesen.

Bis vor kurzem. Doch seit der Spritzenmann in Es­bjergs Straßen sein Unwesen trieb, war Henk auch diese Zufriedenheit abhandengekommen, und der Grund war einfach: Diese Art von Kriminalität lag nicht in seinem Zuständigkeitsbereich. Als Polizeimeister war er Teil der Lokalpolizei, kümmerte sich um Alltägliches wie Wachbereitschaft, Streifendienste, häusliche Konflikte und Verkehrskontrollen. Der Fall des Spritzenmannes fiel unter personengefährdende Kriminalität. Vielleicht auch organisierte Kriminalität. Oder sogar Wirtschaftskriminalität? Wie auch immer, für solche Dinge waren andere Leute zuständig. Leute, denen er jetzt Meldung machen musste. Er war nur ein Telefonat davon entfernt, auch diesen Fall aus der Hand zu geben. Genau wie den des Mannes, der vor zwei Nächten schreiend in die Wache gestürzt war und immer wieder auf eine Einstichstelle in seinem Oberarm gedeutet hatte. Keine zwei Stunden später hatte sich die Szene wiederholt, nur diesmal war das Opfer weiblich gewesen. Ja, der Spritzenmann war fleißig, doch Henk Mandven verstand nicht, was der Kerl damit bezweckte. Nach langem Bohren an den richtigen Stellen hatte er einem höherrangigen Kollegen die Information aus der Nase ziehen können, dass man nach wie vor im Dunkeln tappte. Man befand sich, wie es von medizinischer und kriminalistischer Seite hieß, in der Findungsphase. Und Henk Mandven war so neugierig wie selten in seinem Leben, was es mit dieser obskuren Geschichte auf sich hatte. Zu gern wäre er an den Ermittlungen beteiligt gewesen, nicht nur, weil dieses letzte Opfer so hübsch gewesen war. Das redete er sich zumindest ein.

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