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»Frechheit«, entfuhr es mir. »Sie hat an den Milchbubi geschrieben.«
Dicht an meiner linken Wange fühlte ich jetzt den Atem meines Vaters, der mir über die Schulter blickte. Er roch nach Eiern und Senf. »Liebes Jungchen, triff mich bei Miss Melange zur fünften Stunde«, las er laut vor. »Ja, das passt. Jungchen und Melange klingen sehr nach Milchbubi. Gratuliere, mein Sohn. Du hast deine Nachricht gefunden.«
Ich warf die Daisy auf den Boden und hackte auf die Tastatur meines Laptops ein. Endlich hatte ich die Spur, die ich brauchte.
Derweil dachte mein Vater laut nach und wanderte dabei im Zimmer herum. »Bei Miss Melange muss es sich um eine Ausländerin handeln. Eine Engländerin oder Französin, vielleicht? Sie ist noch sehr jung, denn sie ist eine Miss. Es könnte sich um ein Au-pair-Mädchen handeln. Kennst du ein Au-pair-Mädchen in der Gammelgade, Smiljan?«
Ich blickte vom Bildschirm auf und sah meinen Vater lange an. Diesmal war ich es, der eine überhebliche Miene aufsetzen konnte. »Tja, Vater, dieses Mal liegst du leider total daneben. Überzeug dich selbst.« Ich deutete auf den Laptop. »Bei der Miss Melange handelt es sich um ein Café in Esbjerg. In einer Seitenstraße zwischen den Hafenanlagen und der Innenstadt. Keine Toplage, aber für Touristen gerade noch interessant.«