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»Katalie hat überhaupt keine Bücher«, erwiderte ich in ätzendem Tonfall. Diesbezüglich herrschte meiner Ansicht nach Klarheit. »In ihrem Wohnzimmer befindet sich kein einziges Buch. Ja, nicht einmal in ihrer Küche steht ein Kochbuch auf dem Regal. Sie liest nicht. Nie.«
»Bist du dir da sicher?« Lasse klang ehrlich überrascht.
Ich wollte schon antworten, als ich doch noch einmal kurz nachdachte. Trotz Feldstecher konnte ich ja gar nicht in alle Räume der gegenüberliegenden Wohnung hineinsehen. Und wusste ich, was sie trieb, wenn sie mehrere Bierlängen – oder vielmehr Kaffeelängen – im Sukkertop verbrachte, während ich in der Kneipe gegenüber die Daisy durchblätterte?
»Was liest sie?«, fragte ich und bemühte mich, etwas gelassener zu werden. Leider halfen diese dämlichen, selbst erfundenen Atemübungen schon wieder nicht.
»Oh, einfach alles.« Lasses Augen strahlten. »Sie ist eine meiner besten Kundinnen. Sie hat eine Schwäche für besonders aufwändig gestaltete Einbände und Erstausgaben. Ganz egal, ob es sich um ein Nachschlagewerk oder einen Roman handelt.«