Читать книгу Mord im Lesesaal. Zürich-Krimi онлайн
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Wilhelm würde als Erstes Karin das Messer aus der Hand nehmen. Das war zwar für die Entwicklung neuer Geschichten kontraproduktiv, würde aber zur Entwirrung der schon vorhandenen Geschichten beitragen. Natürlich würde er das Messer unter Vorsichtsmaßnahmen sicherstellen, weil die Gegenstände, die von Menschen benutzt wurden, in deren Geschichten verstrickt waren, »Wozudinge« nannte er diese Gegenstände, und die mussten auf ihre Verstrickung hin untersucht werden. Moment mal – würde Wilhelm nicht zuerst die Polizei anrufen, weil die Polizei noch über zusätzliche Mittel verfügte, verborgene Narrative ans Licht zu bringen?
»Ich rufe die Polizei!«, rief eine Männerstimme hinter Cressidas Rücken. Das musste Martin Leeman sein. Umdrehen wollte sie sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht, denn sie hatte das Gefühl, sie dürfe Karin nicht aus dem Blick zu lassen, sonst würde etwas noch Schlimmeres passieren.
Sie zog ein Papiertaschentuch aus der Jackentasche.
»Karin, ich nehme dir das Messer ab. So, das ist besser. Kannst du aufstehen?«