Читать книгу Monikas Reigen онлайн
16 страница из 59
Der Montag war, wie schon im Vorjahr, Monikas strengster Schultag. Sieben Lektionen in Geschichte und Geografie, das war schon sehr ermüdend. Deshalb hielt sie sich den Montagabend immer ganz frei. Sie nahm keine Arbeit nach Hause, traf keine Verabredungen, und die Lektionen vom Dienstag bereitete sie jeweils schon am Wochenende vor. Der Montagabend gehörte nur ihr allein: Nach dem Waldlauf würde sie eine Dusche nehmen und dann auf dem schönen Balkon eine gemütliche kleine Mahlzeit mit einem Glas Rotwein zelebrieren.
Um zehn nach sechs verliess sie im Sportdress das Haus und trabte locker dem etwa dreihundert Meter entfernten Waldrand entgegen. Immer noch brannte die Sonne heiss auf den Asphalt. Doch kaum hatte Monika den Waldesschatten erreicht, wurde es schlagartig um einige Grade kühler. Sie atmete tief durch und beschleunigte ihr Tempo. Da bemerkte sie, wie ihr ein Mann im gemütlichen Spazierschritt entgegenkam. Oh je, das ist ja Andreas Vischer, was macht denn der hier? Wie peinlich, dachte sie, am besten halte ich gar nicht an. Sie hob eine Hand zum Gruss und wünschte ihm im Vorbeilaufen noch einen schönen Abend. Andreas Vischer blickte sie mit einem Lächeln an, hob ebenfalls die Hand und schlenderte dann weiter in Richtung Waldrand.