Читать книгу Monikas Reigen онлайн
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Um elf Uhr kehrte Lukas frustriert in sein Büro zurück. Die Befragung war erneut ergebnislos geblieben. Trotzdem gab es noch Hoffnung, die Komplizen zu finden. Im Auto hatte man nämlich mehrere Fingerabdrücke sowie Hautzellenmaterial gefunden. Falls die Fingerabdrücke oder die genetischen Profile der Flüchtigen bereits in einer Polizeidatenbank gespeichert waren, würde man sie identifizieren können. Ein weiteres Problem wäre dann aber, die flüchtigen Männer auch noch aufzuspüren. Jetzt galt es einfach, die Laborergebnisse abzuwarten.
Lukas nahm sich das nächste Dossier vor. Häusliche Gewalt, auch so ein leidiges Thema, mit dem die Polizei täglich konfrontiert war. Ein Mann hatte im Breitequartier seine Frau so brutal zusammengeschlagen, dass sie mit gebrochenen Rippen und etlichen Prellungen ins Spital eingeliefert werden musste. Schwere häusliche Gewalt war -– zum Glück für die Opfer – seit dem Jahr 2004 in der Schweiz ein Offizialdelikt, das heisst, die Behörden waren verpflichtet, solche Fälle zu verfolgen, unabhängig davon, ob das Opfer einen formellen Strafantrag stellte oder nicht. Früher hatten die misshandelten Frauen leider oft darauf verzichtet, einen Strafantrag gegen ihren Partner zu stellen, und in diesem Fall waren der Polizei die Hände gebunden gewesen. Lukas tippte die Befragungsprotokolle der Frau und ihres Mannes in den Computer. Der Richter würde es schwer haben, sein Urteil zu fällen. Die Aussagen der beiden wichen ganz erheblich voneinander ab, und Zeugen gab es keine. Lukas seufzte, schloss den Bericht ab und begab sich in die Kantine zum Mittagessen.