Читать книгу Im Westen geht die Sonne unter онлайн
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Der junge Kollege gegenüber reckte den Hals und grinste sie freundlich über den Rand seines Bildschirms an. »Siehst gar nicht aus wie eine Chinesin«, lachte er mit seinem Kindergesicht. »Ich bin Minimax.«
Erst jetzt sah sie, dass der Kollege stand. Er maß kaum mehr als fünf Fuß. Ohne die kräftigen Arme hätte er gut als Teenager durchgehen können. Unwillkürlich grinste sie zurück und fragte: »Hat hier niemand einen richtigen Namen?«
»Im Gegenteil. Es ist eine Ehre, einen Spitznamen zu tragen. Man muss ihn sich hart erarbeiten.«
»Davon habe ich allerdings noch gar nichts bemerkt«, brummte sie.
»Warte, bis du die Mailbox öffnest.«
Neugierig loggte sie sich das erste Mal ein. Während das System ihre Arbeitsumgebung automatisch einrichtete, schweifte ihr Blick zu den andern Pulten. Etwa zwanzig Männer und Frauen, teils in Armee-Uniformen, arbeiteten an ihren Bildschirmen, ohne voneinander Notiz zu nehmen. Nicht anders als in der Redaktion, bloß ruhiger. Das System war bereit. Ein Klick öffnete den elektronischen Briefkasten.