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Je nach Restaurant wurde entweder jede Portion separat verrechnet, oder man konnte Raclette à discrétion bestellen und für einen fixen Preis essen, soviel man wollte. Bruno hatte jedoch mit dieser Variante im Vorjahr eine schlechte Erfahrung gemacht, als er einmal, nach übermässigem Essen, eine beinahe schlaflose Nacht verbrachte. Seither beschränkte er sich jeweils auf zwei Portionen Raclette und gönnte sich dafür eine Vorspeise und einen kleinen Nachtisch. Heute bestellte Bruno zum Dessert eine Kugel Schokoladeneis mit einem Tupfer Schlagsahne, während Barbara einen Fruchtsalat wählte.

Als danach der Kaffee serviert wurde, schaute Barbara auf ihre Uhr. »Oh, schon neun vorbei. Ich bin ja gespannt auf das beleuchtete Matterhorn.«

Bruno schaute auf. »Ach ja, richtig, heute ist ja das grosse Jubiläum! Das können wir uns gar nicht mehr vorstellen, mit welch einfacher Ausrüstung die Bergsteiger vor 150 Jahren diesen schwierigen Gipfel bezwungen haben. Schuhe mit genagelten Sohlen, dazu Hosen, Jacke, Handschuhe und Mütze, alles aus grober Wolle. Dann ein schweres Hanfseil zur Sicherung und ein Lederrucksack für die Verpflegung, das war alles, was sie hatten. Und natürlich auch keine Hütte, um auf halber Höhe zu übernachten, wie es heutzutage ganz selbstverständlich ist. Nein, die Bergsteiger mussten sich irgendwo, wohl auf über 3000 Metern Höhe, auf den steinigen Boden legen, sich behelfsmässig mit allen mitgebrachten Kleidern zudecken und so den nächsten Morgen abwarten.«

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