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Die ersten Münchner

1158

Im Juni 1158 trafen sich in Augsburg drei Verwandte: Kaiser Friedrich I. Barbarossa, Bischof Otto von Freising und Herzog Heinrich der Löwe. Geregelt werden sollte »der Streit, der über den Markt zu Föhring und München hin- und hergeht«, wie es im Dokument vom 14. Juni 1158 heißt. Oder: Wer verdient am wichtigsten Ost-West-Handelsweg am meisten, der Bischof von Freising oder der Herzog in München.

Es wurde beschlossen, dass das Markt- und Münzrecht in München verbleibt. Der Bischof erhält ein Drittel des Münchner Marktzolls und der Münzeinkünfte. Umgekehrt bekommt München ein Drittel der Freisinger Münzeinkünfte. Von einer Vernichtung der Föhringer Brücke ist in der »Geburtsurkunde Münchens« keine Rede.

Erst in einer zweiten Urkunde, von 1180, wird eine Zerstörung der Brücke erwähnt, ohne dass ersichtlich ist, wann sie stattgefunden hat: Vor 1158 – um diese Regelung zu erzwingen – oder nach 1158, weil die Abmachungen nicht eingehalten wurden?

Die Lage hatte sich 1180 total verändert: In Freising war ein neuer Bischof im Amt und Heinrich der Löwe bei Barbarossa in Ungnade gefallen und nach England ins Exil geflüchtet. Kaiser Barbarossa widerrief seinen Schiedspruch von 1158 – doch das Rad der Geschichte, die vollendeten Tatsachen von 1158 konnte er nicht mehr zurückdrehen: München war schon zu stark geworden, um in die Unbedeutendheit eines Dorfes zurückzufallen.

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