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Ein bisschen anders war es schon gekommen. Er hatte zunächst vor allem gesoffen wie ein Weltmeister nach dem Finale. Das war in Ordnung, die Kollegen akzeptierten das, war schließlich ein Schicksalsschlag, der relativ vorzeichenlos über den Kommissar hereingebrochen war. Den Damen signalisierte er damit Unbesetztheit.

Sie hatten einen Sohn, einen Oliver. Der war gerade im besten Alter von 16, der hatte innerlich ganz schön gelitten, sich aber nichts anmerken lassen, war cool geworden. Abraham war nicht von allem begeistert, was er sich an- und mit wem er rumzog, aber insgesamt bewunderte er die Tapferkeit seines Buben, der, seit seine Mutter sie so allein gelassen hatte, immer mehr zu einem Kumpel geworden war. Sie waren eine Männer-WG, hatten am Anfang ein paar ungeschickte Versuche mit der Hausarbeit gebraucht, waren jetzt aber Herren der Lage. Oliver war, das mochte Abraham gar nicht abstreiten, ein ganz wichtiger Grund, warum es ihm nicht so beschissen ging, wie es möglich wäre nach allem. Wenn sie auf die Idee käme, ihn ihm auch noch wegzunehmen, dann hätte sie ihn auf dem Gewissen, wahrscheinlich. Aber auf die Idee war sie nicht gekommen, sie fühlte sich lieber wohl in den Armen ihres Neuen, eines Ausländers noch dazu, der sein wahres Gesicht erst zeigen musste. Auf diese seine große Stunde wartete Abraham und auf ihr Zurückkriechen, worauf er ihr mit harter Schulter antworten könnte. Solange würde der Sohn gelegentlich seinen Vater kotzend auf der Toilette vorfinden, ihm die Haare aus dem Gesicht streichen, den Mund putzen, ihn in den Schlafanzug stecken und ins Bett helfen. Und der Vater würde dasselbe für seinen Sohn tun, und die Mutter dürfte von nichts wissen, denn sonst würde ihre schöne Einsame-Wolf-Zeit vorbei sein, und sie würden wieder Vernunft annehmen müssen.

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