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Eine Weile verfolgte sie die aufgeregten Reaktionen im Netz. Die anonyme Diskussion driftete schnell ab vom Motiv des Urteils, das sie auf der Webseite der Geschworenen entdeckt hatte, und konzentrierte sich auf das Phantom. Zwei Lager bekämpften sich verbissen, wobei die Gegner von Selbstjustiz, wie sie das Phantom offenbar betrieb, bald unterlagen. Lob, Unterstützung und Ansporn für das Phantom gewannen Oberhand. Die Emotionen schaukelten sich gegenseitig hoch und zwar in einem buchstäblich mörderischen Tempo. Ein beklemmendes Gefühl beschlich sie. Am liebsten hätte sie den Computer abgeschaltet, um Tim und Emma vom Zoo abzuholen. Die Suche nach dem nächsten Tweet von juri12 hinderte sie daran. Lange wartete sie vergeblich auf eine Reaktion der Geschworenen, während sie den Artikel zu schreiben begann. Die Geschworenen blieben stumm.

Berlin

»Ich kann den Scheiß nicht lesen«, schimpfte der Herr auf dem Rücksitz der Limousine. »Fahren Sie näher ran.«

Der Fahrer zögerte. »Das könnte gefährlich werden, Herr Minister.«

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