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Bundesernährungsminister Hannes Lang wischte sich den Schweiß von der Stirn und krempelte die Ärmel hoch wie im früheren Leben vor dem Betreten des Stalls.

»Unsinn«, entgegnete er ärgerlich. »Das ist freie Meinungsäußerung, und ich will wissen, was die Leute zu sagen haben.«

»Wie Sie wünschen, Herr Minister.«

Eine ansehnliche Menschenmasse strömte trotz Nieselregen an diesem Samstagmorgen durch Berlin zum Regierungsviertel. Je näher die Glaskuppel des Reichstags rückte, desto gefährlicher wurde die Fahrt. Demonstranten skandierten dicht gedrängt ihre Slogans, ohne auf den Verkehr zu achten. Es ging nur im Schritttempo voran, wollten sie nicht Gefahr laufen, Leute über den Haufen zu fahren.

»Näher geht nicht«, meldete der Fahrer.

Der Minister öffnete das Seitenfenster einen Spaltbreit, um zu hören, was das Volk bewegte.

»Freihandel – Mordsschwindel!«, rief die Menge im Sprechchor immer wieder.

»Mordsschwindel«, wiederholte er lachend.

Der Rhythmus passte zu Freihandel, der Inhalt weniger. Als Schwindel würde er das geplante Abkommen nicht bezeichnen, eher als Katastrophe. Es musste verhindert werden. Da stimmte er den Demonstranten zu.

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