Читать книгу Staatsfeinde онлайн
88 страница из 146
Auf dem Weg in die Parkgarage rief sie Jamie an. Er klang aufgeregt.
»Gut rufst du an. Ich wollte gerade … Wir haben etwas zu besprechen.«
Allerdings, dachte sie. Ein kalter Schauer rieselte über ihren Rücken. Seine Bemerkung klang wie eine Drohung. Sie hatte ohnehin das Gefühl, mit einem Fremden zu sprechen.
»Ist es dringend?«, fragte sie mit einem Knoten im Magen. »Ich bin gerade unterwegs zum LKA.«
»Es ist wichtig.«
Sie war versucht, die Verbindung mit einer Notlüge zu unterbrechen. Was war schon eine Lüge gegen die brutale Wahrheit? Es konnte sich nur um etwas Schreckliches handeln, so ernst klang seine Stimme.
»Also – wir sollten das vielleicht nicht am Telefon besprechen, aber …«
Haase klopfte an, ein Geschenk des Himmels.
»Schatz«, unterbrach sie sofort, »ich kriege gerade einen Anruf aus der Zentrale. Da muss ich ran, tut mir leid. Wir sprechen später.«
Jamies Hiobsbotschaft musste warten. Sie nahm Haases Anruf entgegen. Er hatte sich eingehend mit der PR-Agentur Stein befasst. Das grobe Bild, das sie sich nach der Unterhaltung mit Julia Hahn von John Stein gemacht hatte, bestätigte sich. Dessen Agentur kannte keine Berührungsängste mit Auftraggebern aller Couleur. Ein guter Deal, viel Kohle, das war sein Geschäftsmodell, und offenbar funktionierte es. Die PR-Agentur Stein sah keinen Widerspruch darin, aggressiv gegen strengere Grenzwerte für Feinstaub zu polemisieren und gleichzeitig für erneuerbare, CO2 neutrale Energie zu werben, als wäre das ihr wichtigstes Anliegen.